Was ist DAB?
DAB steht für Digital Audio Broadcast und ist eine digitale Übertragsform für den Empfang von Digitalradio. Im Grunde eine Weiterentwicklung von UKW (Frequenzbereich 87,50 bis 108,00). DAB umfasst den Frequenzbereich 30 MhZ bis 3 GhZ.
Als Frequenzen sind das Band I (47 bis 68 MhZ), Band III (174 – 230 MHz), in einigen Ländern der „Kanal 13“ (230 – 240 Mhz) sowie Teile des L-Bandes (um 1,46 GHz) für DAB eingeteilt.
Im Grunde ist das DAB Band auf verschiedene Bereiche aufgeteilt und reicht jeweils von A bis D, bei 13 auch bis F. Es beginnt bei 5A (174.928 MhZ) und endet bei 13F (239.200 MhZ).
Konnte man bei UKW nur ein Programm auf einer Frequenz verbreiten (z.B Ö3 auf 90,40), kann man bei DAB/DAB+ auf einer Frequenz (z.B 11D) gleich mehr als 10 Programme verbreiten. Die Anzahl ist hierbei abhängig von der verwendeten Bitrate der einzelnen Programme.
DAB+ ist eine Weiterentwicklung von DAB und stellt vorallem eine klangliche Verbesserung da. Rechts: Ein DAB Empfänger, der Microspot RA 319 aus der Schweiz
>> Weitere Informationen zu DAB und den Entwicklungsfortschritt in Österreich
>> DAB bei Wikipedia
Verfügbarkeit von DAB im Alpe-Adria Raum (Stand: November 2020)
DAB und die Nachfolgeversion DAB+ ist bereits in vielen Ländern der Welt erfolgreich eingeführt worden.
In Österreich ist DAB+ seit 2015 aktiv. Der Testbetrieb startete 2015, seit 2018 ist DAB+ in Wien aktiv. Mit 28. Mai 2019 startete ein landesweiter Mux, zunächst in Wien. Nach und nach wurden weitere Sender in Betrieb genommen, etwa auch Graz/Schöckl, der auch in Kärnten empfangbar ist. In Mittelkärnten erfolgte die Aufschaltung am Standort Klagenfurt 1/Dobratsch im August 2020 auf Kanal 6A.
Slowenien sendete vom Krvavec (Versorgungssender für weite Teile Slowenien – Senderfotos) ein DAB Paket auf Kanal 10D aus. Dies reichte auch teilweise noch nach Kärnten hinein und kann dort teilweise empfangen wurden.
Zunächst wurde DAB noch im alten Standard gesendet, seit einigen Jahren sendet man nun im Standard DAB+. Seit einiger Zeit sendet in Ljubljana noch zusätzlich ein MUX auf 7D. Mit Oktober 2020 startete ein weiterer Mux (R2), der eine Version für den Westen des Landes und eine für den Osten aufweist. Gesendet wird auf 12B für Ost (umfasst die Senderstandorte Plesivec und Pohorje) sowie auf 12C für Westslowenien (umfasst Standorte wie Kuk).
In Italien ist DAB derzeit in der Aufbauphase, jedoch meist (noch) nur als Ergänzung zu UKW. Nur wenige Radiobetreiber fördern derzeit gezielt den Ausbau von DAB+ in Italien, wie etwa RTL 102.5 mit “EuroDAB” und ein Konsortium rund um landesweiten Radiosendern mit “DAB Italia” (früher Club DAB). Beide haben in den letzten Jahren kräftig ihr Sendenetz ausgebaut und sind auch in Friaul Julisch Venetien vertreten. Gesendet wird vom Standort Attimis/Porzus (DAB Italia) und Faedis/Pedrosa (EuroDAB) nördlich von Udine. In anderen Regionen von Friaul Julisch-Venetien wird derzeit kein DAB+ gesendet (etwa Triest oder Gorizia). Diese Standorte versorgen jedoch nur die in der Ebene gelegenen Teile Friauls, Carnia im Norden wie auch das Tarvisiano (Region um Tarvisio) sind nicht versorgt.
Die RAI sendet vorallem vom weitreichenden Sender Monte Venda ( Senderfotos ) ein Paket auf 12D. Ebenfalls seit November 2013 on air ist ein neuer DAB+-Mux der RAI vom Standort Aviano/Castaldia für Pordenone und Umgebung aktiv. In Kärnten werden beide Standorte in höheren Lagen stellenweise empfangen.
Im Veneto sind die meisten größeren Städte versorgt, etwa Verona, Treviso, Venedig, Padova oder Vicenza. Dabei senden wohl EuroDAB (12A) als auch DAB Italia (12C) von zahlreichen, hochgelegenen Standorten, wie Conco/Monte Rubbio, Velo Veronese oder dem Monte Grappa. Diese Standorte sind entweder nicht leistungsstark oder stark nach Süden gerichtet und spielen daher für das nördliche Friaul bzw. Kärnten nur eine untergeordnete Rolle.
Auf 12A, ursprünglich bis Mitte 2012 13E, wird vom Monte Cimone, bei Modena, das Paket von “EuroDAB Italia” ausgesendet, dass weite Teile der Poebene erreicht. Dieser Standort wurde jedoch mittlerweile abgeschalten. Potenzielle Standorte, die in höher gelegenen Teilen Kärntens und im Norden Friauls (und an den Küsten) teilweise empfangbar sein könnten, sind Montescudo bei Rimini, Modigliana bei Forlì oder Bologna (Colle Barbiano). DAB Italia (12C) könnte vereinzelt ebenfalls aus Bologna empfangbar sein.
Daher gibt es derzeit (Stand: November 2020) keine Standorte aus Italien, die eine relevante Versorgung von Teilen Kärntens bedeuten würden, ebenso wird Triest und Gorizia nur teilweise versorgt.
Weitere Informationen und Netzabdeckkarten:
DAB Italia (12C) bietet hier eine aktuelle Karte der Netzabdeckung (Link ), ebenso EuroDAB (12A, Link). Für Slowenien bietet der Netzbetreiber RTV Slovenija eine Übersichtsseite mit Karten (https://www.rtvslo.si/dab/moznost_sprejema).
DAB-Bandscan Kärnten (und Region um Tarvisio)
Einfach ist der DAB Empfang nicht, bedingt durch das derzeit noch fast leere Band. Empfangbar sind neben 6A stellenweise die slowenischen Muxe.
Auch aus Italien sind in Höhenlagen einige Standorte empfangbar.
Nachfolgend ein Scan über das DAB Band über alle in Kärnten empfangbaren DAB Stationen.
| K | Information | Standort |
| 5A | ||
| 5B | ||
| 5C | ||
| 5D | ||
| 6A | DAB+ Austria | Klagenfurt 1/Dobratsch |
| 6B | ||
| 6C | ||
| 6D | ||
| 7A | ||
| 7B | ||
| 7C | ||
| 7D | ||
| 8A | DAB+ Austria (stellenweise) | Graz 1/Schöckl |
| 8B | ||
| 8C | ||
| 8D | ||
| 9A | ||
| 9B | ||
| 9C | ||
| 9D | ||
| 10A | ||
| 10B | ||
| 10C | ||
| 10D | SLO DAB+ R1 Mux | Krvavec |
| 11A | ||
| 11B | ||
| 11C | ||
| 11D | ||
| 12A | EuroDAB Italia (in höheren Lagen) | Mehrere Standorte |
| 12B | SLO DAB+ R2 E Mux RAI DAB (in höheren Lagen) |
Plešivec (Uršlja Gora) Bologna/Colle Barbiano |
| 12C | ||
| 12D | RAI DAB (in höheren Lagen) | Monte Venda (Padova) |
| – | ||
| 13B | ||
| 13C | ||
| 13D | ||
| 13E | ||
| 13F |
In Tallagen sind derzeit nur, neben DAB+ Austria auf 6A, am ehesten die slowenischen Muxe empfangbar (10D bzw. 12B).
Die italienischen Muxe sind jedoch nur in Höhenlagen von 800 bis 3000 Meter empfangbar, vorallen in den südlichen Gebirgsgruppen.